Es ist nichts Neues, dass unsere Welt am Plastik erstickt. Wie PRO-NEWS bereits im Artikel Meer ohne Müll berichtete, landen allein in den Weltmeeren bis zu 8 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr.
Laut dem WWF werden jedes Jahr rund 78 Millionen Plastikverpackungen weltweit verbraucht. Aufgrund dieser zunehmend bedrohlichen Situation für unsere Umwelt, ziehen einige Länder ihre Konsequenzen. Frankreich will bis 2020 Einweggeschirr und -besteck abschaffen (PRO-NEWS Artikel Frankreich plant Ausstieg aus dem Plastikwahnsinn). Kenya verbannt Plastiktüten für Werbezwecke und Einkäufe (PRO-NEWS Artikel Kenya gegen Plastik 1:0) und auch in Deutschland werden Plastiktüten fast nur noch kostenplichtig abgegeben (vgl. freiwillige Vereinbarung zwischen dem Handelsverband Deutschland und Bundesumweltministerin Barbara Hendrick). Der Supermarkt-Riese REWE verzichtet schon komplett auf Plastiktüten (PRO-NEWS Artikel REWE verzichtet auf Plastiktüten).
Jedoch kann und will man manchmal nicht auf Verpackungen verzichten … Viele Firmen weltweit arbeiten gerade an Lösungen für genau diese Fälle
Schon vor einiger Zeit zeigt der PRO-NEWS Artikel Warum nicht den Löffel mitessen, wie die indische Firma Bakey’s Plastikbesteck den Kampf ansagt. Die essbaren Löffel lassen sich in verschiedenen Geschmacksrichtungen herstellen, sind vegan und auch glutenfreie Varianten sind möglich. Damit allein ließe sich schon eine Menge Plastikmüll vermeiden aber es gibt noch mehr…

Produkte von Avani Eco, die wie Plastik aussehen aber keines sind. Foto: Avanieco.com
Die Firma Avani Eco mit Hauptsitz auf Bali stellt nicht nur Einkaufstüten aus Maniok- und Maisstärke her, sondern auch eine ganze Palette von Getränkebechern, Essensbehältern und Strohhalmen. Sie sind komplett biologisch abbaubar und kompostierbar. Das heißt, nach wenigen Wochen ist nichts mehr von ihnen übrig. Demgegenüber braucht eine Plastikflasche rund 450 Jahre bis sie abgebaut ist (vgl. Umweltbundesamt).

Biologisch abbaubare Six-Pack-Ringe der Brauerei Saltwater Brewery. Foto: Craftsbeer.com
Ein bestimmter Plastikabfall wurde für Wassertiere schon oft zur tödlichen Falle. In Plastikringen für Six-Packs (beispielsweise oft in den USA genutzt) verheddern sich Seevögel, Fische sowie Schildkröten und finden ein klägliches Ende. Die kleine Brauerei Saltwater Brewery in Florida möchte hiergegen ein Zeichen setzen und hofft, dass auch die großen Bierkonzerne auf diesen Zug aufspringen. Sie stellen zu ihrem Bier auch 100 % biologisch abbaubare Six-Pack-Ringe her. Die Ringe bestehen aus Gersten- und Weizenfasern, die als Abfallprodukte im Brauprozess anfallen (vgl. Craftbeer.com)

Oben das Granulat aus Milchprotein der Firma Lactips und unten mögliche Anwendungsbeispiele als essbare Folien. Fotos: Lactips.com
Für Tiere sind die Produkte von Avani, wie auch die Ringe der Saltwater Brewery vollkommen unbedenklich und sogar essbar.
Aber was ist mit Produkten, die unbedingt eine Verpackung benötigen, um frisch zu bleiben? Auch hier gibt es schon Lösungen.
Die französische Firma Lactips stellt plastikähnliches Granulat aus Milchprotein her, welches zu essbaren Folien und Verpackungen verarbeitet werden kann. Die Folien sorgen dafür, dass die Nahrung frisch bleibt und sind vollkommen unbedenklich; man kann sie einfach mitessen oder kompostieren.

Die essbare Wasserkugel des Skipping Rocks Labs machte diesen Sommer im Internet Furore. Foto: Skippingrockslab.com
Diesen Sommer machte aber noch ein weiterer Meilenstein gegen Plastik Furore im Internet. Mit Ooho aus dem Skipping Rocks Lab gehören Wasserflaschen vielleicht demnächst der Vergangenheit an. Die mundgerechten Wasserbälle haben als einzige Umverpackung eine dünne Schicht aus Seegras-Folie, die mitgegessen wird. Damit die Bällchen nicht durch berühren Bakterien aufnehmen, sind sie in eine weitere Seegrass-Hülle verpackt, die man vor dem “trinken” einfach abnimmt. Der Müll, der dadurch entsteht ist biologisch abbaubar.
Mithilfe dieser innovativen Konzepte sollte es uns möglich sein, den Plastikmüll mehr und mehr einzuschränken, bis dieser irgendwann keine Gefahr mehr für uns und unsere Umwelt darstellt.
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